Das von der SFG betriebene Smart Business Center unterstützt Unternehmen im Umsetzen von smarten Geschäftsmodellen – mit Wissen, Vernetzung sowie Kontakt zu PartnerInnen für die Entwicklung von Smart Services und Smart Products. Dazu finden laufend Veranstaltungen aus der Reihe IMPULS>>LIVE statt, wie auch am 23. Jänner 2020 zum Thema „Innovationskultur – der zentrale Erfolgsfaktor der digitalen Transformation“. Kooperationspartner war dabei der Science Park Graz.
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Präsentationsunterlagen
Christoph H. Wecht (PDF)
Thomas Mrak, Leiter des Smart Business Centers: „Uns geht es darum, die Unternehmen dabei zu unterstützen, ins Tun zu kommen. Deshalb haben wir den renommierten Innovationsexperten Christoph H. Wecht nicht nur für einen Vortrag zu uns geholt, sondern unsere Mieter haben im März auch die Chance auf einen exklusiven Workshop mit ihm, um an ihrem eigenen Geschäftsmodell zu arbeiten.“
Martin Mössler, Managing Director des Science Park Graz: „Professor Wechts Expertise im Rahmen eines Vortrages sowie Workshops zu erfahren, ist ein Service, welches Start-ups des Science Park Graz geboten wird, um die volle Breite innovativen Denkens eröffnet zu bekommen. Die Zusammenarbeit zwischen Professor Wecht, SFG und Science Park steht darüber hinaus für die Offenheit unseres steirischen Innovations-Ökosystems.“
v. l. Thomas Mrak, Martin Mössler, Christoph H. Wecht
Der Andrang zur IMPULS>>LIVE-Veranstaltung war groß, sie war restlos ausgebucht. Christoph H. Wecht widmete sich in seiner Keynote der Innovationskultur – einem Thema, dem außerhalb des Silicon Valleys zu wenig Beachtung geschenkt wird. Deshalb hat Wecht, der sich seit 20 Jahren mit Innovation beschäftigt, gemeinsam mit Partnern den St. Galler Innovationskultur-Navigator entwickelt.
Dieser analysiert im ersten Schritt, wo ein Unternehmen derzeit steht und setzt bei 6 Hebeln an: Empowerment, Agility, Inspiration, Transparency, Motivation, Alignment
Unternehmen, deren Innovationsstrategie von einer passenden Innovationskultur begleitet wird, erzielen im Durchschnitt ein um 30 Prozentpunkte höheres Wachstum des Unternehmenswertes über 5 Jahre (Jaruzelski, Loehr & Holman, 2011).
Wecht: „Wer eine Innovationskultur gestalten will, muss die MitarbeiterInnen inspirieren, ihnen Gestaltungsfreiräume geben und die passenden Strukturen dafür schaffen. Kurzum: auf das Potenzial der MitarbeiterInnen setzen. Produkte wie Playstation und Google Mail wurden eigeninitiativ von MitarbeiterInnen entwickelt – und die Innovationskultur hat großen Anteil daran.“
Christoph H. Wecht stellte im Smart Business Center den Innovationskultur-Navigator und das dazugehörige Karten-Set vor.
„Nur wenn ich an die Menschen im Unternehmen denke – in Stanford spricht man von ‚human centered‘ – kann man einen Kulturwandel schaffen und dieser ist essentiell, wenn man an der digitalen Transformation nicht scheitern will“, sagt Wecht. „Die digitale Transformation führt dazu, dass der Mensch wieder wichtiger wird.“
Laut Wecht sind vor allem kleinere Unternehmen mit dem rasanten Tempo der digitalen Transformation überfordert. „Sie wissen, dass sie sich mit der Digitalisierung beschäftigen müssen. Aber es fehlt an Zeit, Ressourcen und Wissen – was auf der Hand liegt, weil das ja völlig neue Entwicklungen sind. Karolin Frankenberger von der Universität St. Gallen hat dazu den Begriff „Transformer’s Dilemma“ geprägt. Wecht präzisiert: „Die Unternehmen müssen sich zusätzlich zu ihrem normalen Business, mit der Digitalisierung beschäftigen. Und das meist ohne große Budgets für Forschung & Entwicklung.“
Die „Transformer’s Solution“ ist laut Wecht eine „bewusst gestaltete Innovationskultur“. Kleinere Unternehmen seien im Vorteil, wenn es darum geht, eine solche Kultur zu implementieren, weil sie viel wendiger sind. „KMU könnten so als ‚Schnellboot‘ den großen Tankern zumindest Wellen entgegen schlagen.“
Eine zentrale Rolle für die Innovationskultur spielt das Führungsverhalten, wie Christoph H. Wecht anhand der bekannten „Leadership-Lektion“ des Dancing Guys zeigte:
Eine Innovationskultur lässt sich allerdings nicht auf Knopfdruck implementieren, sondern man müsse langfristig gemeinsam an einem „Big Picture“ arbeiten und das gemeinsame Ziel im Unternehmen und darüber hinaus greifbar machen, so Wecht.
Was kann man unmittelbar umsetzen?
Auch wenn das Schaffen einer Innovationskultur ein langfristiger Prozess ist, könne man mit ganz einfachen Dingen unmittelbar starten. Zum Beispiel, die Tür zum Chefbüro offen lassen. Oder auch wöchentliche Treffen, wo die Vorgesetzten über Fehler erzählen – so etwas fördert eine offene Fehlerkultur und Transparenz.
Großes Interesse an der IMPULS>>LIVE-Veranstaltung zum Thema Innovationskultur (v. l. Helmut Aschbacher, Christoph H. Wecht, Thomas Mrak)
Über Christoph H. Wecht:
Kommt ursprünglich aus dem Maschinenbau und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Innovationen. Wecht ist Leiter des Bachelorstudiengangs Management by Design an der New Design University (NDU) in St. Pölten. Ebenso ist der Smart-Business-Experte Mitgründer und Partner der BGW Management Advisory Group. Neben der Professur an der NDU hält er einen Lehrauftrag für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen (HSG). Vor seinem Wechsel an die NDU leitete er das Kompetenzzentrum für Open Innovation am Institut für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen.
(Fotos: SFG/Salon Deluxe)
Jänner, 2021
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